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Im Rahmen unserer Blogreihe über die Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS) möchten wir heute den Standard ESRS S2 näher beleuchten, der sich mit den sozialen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette befasst. Dieser Standard trägt zur Transparenz darüber bei, wie Unternehmen auf Mitarbeitende in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten Einfluss nehmen und sicherstellen, dass Menschenrechte eingehalten werden.
Was ist ESRS S2?
ESRS S2 legt den Fokus auf die Arbeitskräfte, die in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette eines Unternehmens tätig sind, jedoch nicht direkt bei dem Unternehmen angestellt sind. Zu berücksichtigen sibd beispielsweise die Auswirkungen, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit und der Wertschöpfungskette verbunden sind, einschließlich der Produkte des Unternehmens, seiner Dienstleistungen und Geschäftsbeziehungen. Dazu zählen beispielsweise:
- Mitarbeitende von Zulieferern
- Mitarbeitende von Dienstleistern am Standort des Unternehmens
- Arbeitskräfte, die Rohstoffe für das Unternehmen gewinnen
- Mitarbeitende von Kunden, die regelmäßig Tätigkeiten im Umfeld des Unternehmens ausführen.
Der Standard fordert eine Berichterstattung darüber, welche wesentlichen Auswirkungen ein Unternehmen auf diese Arbeitskräfte hat, welche Maßnahmen zur Minderung dieser Auswirkungen ergriffen werden und welche Risiken sowie Chancen bestehen.
Offenlegungspflichten gemäß ESRS S2
Unternehmen sind gemäß ESRS S2 dazu verpflichtet, über ihre Strategien und Maßnahmen hinsichtlich der Arbeitskräfte in ihrer Wertschöpfungskette zu berichten. Eine Übersicht der wesentlichen Offenlegungspflichten finden Sie hier:
Zielsetzung von ESRS S2
ESRS S2 zielt darauf ab, sicherzustellen, dass Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber Arbeitskräften in der gesamten Wertschöpfungskette wahrnehmen. Dies schließt sowohl vor- als auch nachgelagerte Tätigkeiten ein, die wesentliche Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben können. Unternehmen müssen Maßnahmen ergreifen, um Risiken zu mindern, Chancen zu nutzen und die Einhaltung von Menschenrechten zu fördern.
Synergien mit anderen ESRS-Standards
ESRS S2 steht in engem Zusammenhang mit anderen sozialen Standards wie ESRS S1, der sich auf die eigene Belegschaft bezieht. Darüber hinaus gibt es Überschneidungen mit Standards aus den Bereichen Governance (z. B. ESRS G1) sowie Umweltstandards (z. B. ESRS E5, das die Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft abdeckt).
Herausforderungen bei der Umsetzung
Die Berichterstattung über Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette kann komplex sein, insbesondere wenn es um die Datenerfassung aus verschiedenen Ländern und Branchen geht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie Informationen von Lieferanten und anderen Akteuren in der Wertschöpfungskette erhalten, um die Anforderungen des ESRS S2 zu erfüllen. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Stakeholdern und die Implementierung von Verfahren zur Überwachung der Arbeitsbedingungen entscheidend.
Fazit: Die Bedeutung von ESRS S2
ESRS S2 bietet Unternehmen einen Rahmen, um ihre Verantwortung gegenüber Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette transparent zu machen. Durch die Erfüllung dieser Anforderungen tragen Unternehmen dazu bei, globale Arbeitsstandards zu verbessern, Risiken zu minimieren und langfristige Chancen zu nutzen.
Ausblick
In den nächsten Beiträgen werden wir uns mit praktischen Beispielen zur Umsetzung von ESRS S2 befassen und zeigen, wie Unternehmen ihre Berichterstattung verbessern können. Bleiben Sie dran für tiefergehende Einblicke in die sozialen Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette und die Möglichkeiten, diese nachhaltig zu gestalten.