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Im September 2022 veröffentlichte das GHG-Protokoll den Entwurf der 'Leitlinien zum Landsektor und zu Entnahmen', um Unternehmen bei der Messung und Berichterstattung von FLAG-Emissionen zu unterstützen. Mit dem neuen “Land Sector and Removals Guidance” wird erstmals eine klare Anleitung gegeben, wie Unternehmen Emissionen und Kohlenstoffspeicherung aus landwirtschaftlichen Praktiken, Landnutzungsänderungen und biogenen Produkten berücksichtigen sollten. Diese Guidance richtet sich insbesondere an Unternehmen im Agrar-, Forst- und Energiesektor und unterstützt sie bei der Bewertung ihrer Klimawirkung in Scope 1, 2 und 3.
Viele Nachhaltigkeitsteams sind sich unsicher, wie sie sich auf diese neuen Standards vorbereiten sollen. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen., weshalb das Five Glaciers Team betroffenen Unternehmen zu einer frühzeitigen Vorbereitung auf die FLAG-Emissionsbilanzierung rät, um so die Anwendung der neuen Berichtsstandards zu erleichtern.
Warum ist das GHG Protocol so wichtig?
Der Fokus auf FLAG-Emissionen (Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzung, AFOLU) nimmt weltweit zu, da rund 37 % der Erdoberfläche landwirtschaftlich genutzt werden und 22 % der globalen Emissionen auf AFOLU entfallen. Der Druck von NGOs und Regulierungsbehörden zur Berücksichtigung naturbezogener Auswirkungen wächst stetig. Beispiele sind die Einführung wissenschaftlich fundierter Ziele für die Natur, die EU-Entwaldungsverordnung und das EU-Naturschutzgesetz.
Was bedeutet das für landwirtschaftliche Unternehmen?
Obwohl die finalen Leitlinien erst 2025 erwartet werden, ist die Berichterstattung über FLAG-Emissionen bereits eine Anforderung für Unternehmen, die ambitionierte Klimaziele nach der Science-Based Targets Initiative (SBTi) setzen wollen. Die Guidance des GHG Protocol ermöglicht es Unternehmen, präziser zu verstehen, wie sich ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten auf die Treibhausgasemissionen auswirken und welche Potenziale zur CO2-Entfernung bestehen. Dies ist entscheidend für die Entwicklung glaubwürdiger Reduktionsstrategien, die nicht nur Emissionen verringern, sondern auch die Kohlenstoffbindung in Böden und Wäldern fördern. Im Vergleich zu den bisherigen Ansätzen bietet das GHG Protocol jetzt eine systematische Anleitung zur Erfassung von Emissionen und Entfernungen, die auf primären Lieferantendaten basiert, anstatt auf groben, ausgabenbasierten Schätzungen.
Die nächsten Schritte zur Verbesserung der Emissionsbewertungen
Um die Emissionsbewertungen im landwirtschaftlichen Sektor weiter zu verbessern, sollten Unternehmen:
- Lieferantenspezifische Daten erfassen: Der Fokus auf gewichtsbasierten Emissionsfaktoren ermöglicht eine genauere Bewertung als traditionelle Methoden, die nur die Ausgaben berücksichtigen.
- Kohlenstoffentfernungen einbeziehen: Die Guidance unterstützt Unternehmen dabei, Entfernungen aus Landnutzung, wie z. B. durch Wiederaufforstung, und biogene Produkte korrekt zu erfassen und zu berichten.
- Emissionsziele setzen und den Fortschritt verfolgen: Mit der Guidance können Unternehmen realistische Emissionsziele setzen, die ihre gesamten landwirtschaftlichen Aktivitäten berücksichtigen, und den Fortschritt ihrer Reduktionsmaßnahmen nachvollziehen.
Die Anwendung dieser Guidance ist nicht nur notwendig, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch, um als nachhaltiger Vorreiter in der Branche wahrgenommen zu werden. Die “Land Sector and Removals Guidance” soll im Jahr 2025 veröffentlicht werden und bietet schon jetzt durch die Pilotversion die Möglichkeit, mit den Methoden zu experimentieren und Vorreiter in der Präzisierung von landwirtschaftlichen Emissionsinventaren zu sein.
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir bleiben dran – lassen Sie uns gemeinsam die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft angehen. Bei konkreten Fragen zur Bilanzierung von den Umwelteffekten Ihrer landwirtschaftlichen Geschädtsaktivitäten wenden Sie sich gerne an Five Glaciers Expertinnen und Experten.