DATUM
18.12.2024
AUTOREN
THEMEN
Governance & Regulatorik
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Governance & Regulatorik
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Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern eine zentrale Herausforderung für europäische Unternehmen jeder Größe. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) gilt, dass sie sich auf neue Anforderungen von Kunden, Partnern und Gesetzgebern einstellen müssen. Besonders die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sorgt derzeit für Unruhe im Markt: Sie verpflichtet, nach kapitalmarktorientierten Unternehmen, ab 2025 auch sogenannte große Unternehmen* dazu, detaillierte Berichte zu ihrer unternehmerischen Nachhaltigkeit vorzulegen. Infolge der in der CSRD beschriebenen Offenlegungspoflichten verlangen betroffene Unternehmens zunehmend detaillierte Nachweise zu Arbeitsstandards, Umweltschutzmaßnahmen und menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten entlang Ihrer gesamten Lieferketten.
Auch wenn die CSRD-Verordnung in 2025 direkt nur kapitalmarktorieniterte und große Unternehmen betrifft, stehen auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als deren Lieferanten verstärkt unter indirektem Druck, ihre Nachhaltgkeitsleistungen offenzulegen. Als Teil der Wertschöpfungs- und Lieferketten großer Unternehmen erhalten KMUs derzeit eine Vielzahl an Kundenanfragen. Nicht selten handelt es sich dabei um unstrukturierte Fragebögen und nicht-standardisierte Prozesse, mithilfe derer Daten abgefragt werden.
Diese Entwicklung stellt KMUs vor die große Herausforderung, diesen unterschiedlich deatillierten und teilweise sehr umfangreichen Anforderungen wichtiger Kunden gerecht zu werden. Der sogenannte Trickle-Down Effekt beschreibt, wie Großunternehmen, die ESG-Berichtspflichten erfüllen müssen, zunehmend relevante Daten von ihren Zulieferern, häufig KMUs, verlangen, ohne das hierfür strukturierte Prozesse zur Erfassung solcher Daten etabliert wurden. Die Nichteinhaltung bzw. Nichterfüllung dieser Daten-Anforderungen kann erhebliche Folgen für Unternehmen haben – von Reputationsverlust bis hin zu Marktbenachteiligungen.
Um kleine und mittelständische bei der strukturierten Vorbereitung Ihrer Nachhaltigkeitsoffenlgungen zu untersützen, begann die EFRAG im Jahr 2024 die Entwicklung schlankerer freiwilliger Standards zu Nachhaltigkeitsberichterstattung für mittelständische Unternehmen. Am 17. Dezember 2024 wurden nunmehr die finalen “Voluntary Sustainability Reporting Standards for non-listed SMEs” veröffentlicht. Sie bieten KMUs eine standardisierte Grundlage für die ESG-Berichterstattung und erleichtern die Erfüllung von CSRD-Anforderungen entlang der Lieferkette.
Mit der Implementierung der VSME-Standards sollen KMUs vermeiden, durch Großkunden mit uneinheitlichen oder überhöhten Anfragen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung überlastet zu werden. Die VSME-Standards schaffen eine einheitliche, transparente und allgemein anerkannte Basis, die KMUs vor unkoordinierten und übermäßigen Anforderungen schützt. Darüber hinaus bietet die Anwendung der VSME-Standards weitere strategische Vorteile für KMU:
Finanzinstitute bewerten Unternehmen zunehmend anhand von ESG-Daten. Eine strukturierte Berichterstattung nach VSME erleichtert KMUs den Zugang zu besseren Finanzierungskonditionen, da sie ihre Nachhaltigkeitsleistung klar und nachvollziehbar darstellen können.
Was heute noch freiwillig ist, könnte bald verpflichtend werden. KMUs, die sich frühzeitig auf die VSME-Standards einstellen, profitieren von einer besseren Vorbereitung und sichern sich Wettbewerbsvorteile. Dabei wird eine Kompatibilität mit den Anforderungen der CSRD an Lieferanten sichergestellt und kann den Grundstein für eine vertiefende Nachhaltigkeitsberichterstattung legen.
Der VSME-Standard gliedert sich in zwei Module, die an unterschiedliche Bedürfnisse und Ressourcen angepasst werden können: Das Basismodul (basic module) und das umfassende Modul (comprehensive module):
Das von der EFRAG als erforderlich eingestufte Basismodul der VSME bildet den Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung und ermöglicht es KMUs, mit einem überschaubaren Aufwand wesentliche Daten zu erfassen. Es handelt sich um ausgewählte Datenpunkte, die von großen Unternehmen im Rahmen Ihrer teils erstnaligen CSRD-Berichtspflicht vermehrt angefragt werden und sind somit existenziell sind für den Erhalt der Kundenbeziehung. Diese grundlegenden Daten helfen KMUs, erste Transparenz zu schaffen und ihren Kunden nachzuweisen, dass sie die wichtigsten sozialen und ökologischen Standards einhalten.
In Tabelle 1 finden Sie eine Übersicht der Nachhaltigkeitsthemen (Kategorien), relevanter Aspekte (Unterkategorien) sowie die Anzahl der darin angeforderten qualitativen und quantiativen Kennzahlen:
Für Unternehmen, die über die Basisanforderungen hinausgehen wollen und ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln wollen, bietet das umfassende Modul eine Struktur für die detailliertere Erfassung relevanter Daten. Als freiwilliger, zusätzlicher Bestandteil des VSME-Standards können Unternehmen anhand der Standard-Struktur ihr Nachhaltigkeitsmanagement erweitern und somit die eigene Marktposition durch eine fortschrittliche Nachhaltigkeitsstrategie stärken wollen. Tabelle 2 zeigt die Übersicht relevanter Nachhaltigkeitsthemen und Datenpunkte:
Wenngleich sowohl das Basismodul als auch das umfassende Modul sich strukturell stark an die ESRS mit Ihren übergriefenden und sektorspezifischen Standards anlehnt, fällt insbesondere die signifikant kleiner Zahl an Datenpunkten in den VSME-Standards auf. Hier hat die EFRAG in Ihren Konsultationen der Wirtschaft die Rückmeldungen aufgenommen und einen vergleichsweise pragmatischen Ansatz entworfen.
Aus unseren Gersprächen mit Verantwortlichen in KMUs wissen wir, dass der Aufwand zur Erfüllung steigender Anforderungen von Kunden und dem Gesetzgeber vorhandene Kapazitäten teils übersteigen. Hier bietet der VSME eine pragmatische Lösung und somit für KMUs zahlreiche Vorteile:
Eine sinnvolle Möglichkeit, die Voluntary SME-Standards (VSME) einzuführen, ist das Förderprogramm Modul 5 desBundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Über das Modul 5 „Transformationskonzept“ können Unternehmen finanzielle Unterstützung erhalten bei der Erarbeitung eines strategischen Fahrplans zur Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Mit den Nachhaltigkeitsaspekten B2 (Treibhausgasemissionen) sowie C3 (Reduktionsziele und Klimatransition) und C4 (Klimarisiken), beinhaltet der Bereich 'Umwelt' konkrete förderfähige Bestandteile eines Transformationskonzepts.
Auf diese Weise können Sie nicht nur Kosten reduzieren, sondern sich auch nachhaltig auf künftige Marktanforderungen (bspw. Nachhaltigkeitsratings wie Ecovadis ) aktiv vorbereiten.
Sie möchten den VSME-Standard in Ihrer Organisation umsetzen oder ziehen die Umsetzung eines Transformationsplans in Erwägung?
Melden Sie sich bei unseren Expertinnen und Experten für ein unverbindliches Erstgespräch!
Die steigenden Anforderungen durch die CSRD und die wachsende Bedeutung nachhaltiger Lieferketten machen es für KMUs unerlässlich, aktiv zu werden. Der Voluntary SME-Standard (VSME) bietet eine praxisnahe und flexible Möglichkeit, die wachsenden Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die eigene Marktposition zu stärken.
Indem sie frühzeitig mit der Einführung des VSME beginnen, schaffen KMUs die Grundlage, Transparenz zu gewährleisten, strategische Lücken zu schließen und Vertrauen bei Kunden und Partnern aufzubauen. Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend, sondern einestrategische Notwendigkeit. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern nicht nur ihre Legitimität am Markt, sondern auch ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
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Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern eine zentrale Herausforderung für europäische Unternehmen jeder Größe. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) gilt, dass sie sich auf neue Anforderungen von Kunden, Partnern und Gesetzgebern einstellen müssen. Besonders die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sorgt derzeit für Unruhe im Markt: Sie verpflichtet, nach kapitalmarktorientierten Unternehmen, ab 2025 auch sogenannte große Unternehmen* dazu, detaillierte Berichte zu ihrer unternehmerischen Nachhaltigkeit vorzulegen. Infolge der in der CSRD beschriebenen Offenlegungspoflichten verlangen betroffene Unternehmens zunehmend detaillierte Nachweise zu Arbeitsstandards, Umweltschutzmaßnahmen und menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten entlang Ihrer gesamten Lieferketten.
Auch wenn die CSRD-Verordnung in 2025 direkt nur kapitalmarktorieniterte und große Unternehmen betrifft, stehen auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als deren Lieferanten verstärkt unter indirektem Druck, ihre Nachhaltgkeitsleistungen offenzulegen. Als Teil der Wertschöpfungs- und Lieferketten großer Unternehmen erhalten KMUs derzeit eine Vielzahl an Kundenanfragen. Nicht selten handelt es sich dabei um unstrukturierte Fragebögen und nicht-standardisierte Prozesse, mithilfe derer Daten abgefragt werden.
Diese Entwicklung stellt KMUs vor die große Herausforderung, diesen unterschiedlich deatillierten und teilweise sehr umfangreichen Anforderungen wichtiger Kunden gerecht zu werden. Der sogenannte Trickle-Down Effekt beschreibt, wie Großunternehmen, die ESG-Berichtspflichten erfüllen müssen, zunehmend relevante Daten von ihren Zulieferern, häufig KMUs, verlangen, ohne das hierfür strukturierte Prozesse zur Erfassung solcher Daten etabliert wurden. Die Nichteinhaltung bzw. Nichterfüllung dieser Daten-Anforderungen kann erhebliche Folgen für Unternehmen haben – von Reputationsverlust bis hin zu Marktbenachteiligungen.
Um kleine und mittelständische bei der strukturierten Vorbereitung Ihrer Nachhaltigkeitsoffenlgungen zu untersützen, begann die EFRAG im Jahr 2024 die Entwicklung schlankerer freiwilliger Standards zu Nachhaltigkeitsberichterstattung für mittelständische Unternehmen. Am 17. Dezember 2024 wurden nunmehr die finalen “Voluntary Sustainability Reporting Standards for non-listed SMEs” veröffentlicht. Sie bieten KMUs eine standardisierte Grundlage für die ESG-Berichterstattung und erleichtern die Erfüllung von CSRD-Anforderungen entlang der Lieferkette.
Mit der Implementierung der VSME-Standards sollen KMUs vermeiden, durch Großkunden mit uneinheitlichen oder überhöhten Anfragen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung überlastet zu werden. Die VSME-Standards schaffen eine einheitliche, transparente und allgemein anerkannte Basis, die KMUs vor unkoordinierten und übermäßigen Anforderungen schützt. Darüber hinaus bietet die Anwendung der VSME-Standards weitere strategische Vorteile für KMU:
Finanzinstitute bewerten Unternehmen zunehmend anhand von ESG-Daten. Eine strukturierte Berichterstattung nach VSME erleichtert KMUs den Zugang zu besseren Finanzierungskonditionen, da sie ihre Nachhaltigkeitsleistung klar und nachvollziehbar darstellen können.
Was heute noch freiwillig ist, könnte bald verpflichtend werden. KMUs, die sich frühzeitig auf die VSME-Standards einstellen, profitieren von einer besseren Vorbereitung und sichern sich Wettbewerbsvorteile. Dabei wird eine Kompatibilität mit den Anforderungen der CSRD an Lieferanten sichergestellt und kann den Grundstein für eine vertiefende Nachhaltigkeitsberichterstattung legen.
Der VSME-Standard gliedert sich in zwei Module, die an unterschiedliche Bedürfnisse und Ressourcen angepasst werden können: Das Basismodul (basic module) und das umfassende Modul (comprehensive module):
Das von der EFRAG als erforderlich eingestufte Basismodul der VSME bildet den Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung und ermöglicht es KMUs, mit einem überschaubaren Aufwand wesentliche Daten zu erfassen. Es handelt sich um ausgewählte Datenpunkte, die von großen Unternehmen im Rahmen Ihrer teils erstnaligen CSRD-Berichtspflicht vermehrt angefragt werden und sind somit existenziell sind für den Erhalt der Kundenbeziehung. Diese grundlegenden Daten helfen KMUs, erste Transparenz zu schaffen und ihren Kunden nachzuweisen, dass sie die wichtigsten sozialen und ökologischen Standards einhalten.
In Tabelle 1 finden Sie eine Übersicht der Nachhaltigkeitsthemen (Kategorien), relevanter Aspekte (Unterkategorien) sowie die Anzahl der darin angeforderten qualitativen und quantiativen Kennzahlen:
Für Unternehmen, die über die Basisanforderungen hinausgehen wollen und ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln wollen, bietet das umfassende Modul eine Struktur für die detailliertere Erfassung relevanter Daten. Als freiwilliger, zusätzlicher Bestandteil des VSME-Standards können Unternehmen anhand der Standard-Struktur ihr Nachhaltigkeitsmanagement erweitern und somit die eigene Marktposition durch eine fortschrittliche Nachhaltigkeitsstrategie stärken wollen. Tabelle 2 zeigt die Übersicht relevanter Nachhaltigkeitsthemen und Datenpunkte:
Wenngleich sowohl das Basismodul als auch das umfassende Modul sich strukturell stark an die ESRS mit Ihren übergriefenden und sektorspezifischen Standards anlehnt, fällt insbesondere die signifikant kleiner Zahl an Datenpunkten in den VSME-Standards auf. Hier hat die EFRAG in Ihren Konsultationen der Wirtschaft die Rückmeldungen aufgenommen und einen vergleichsweise pragmatischen Ansatz entworfen.
Aus unseren Gersprächen mit Verantwortlichen in KMUs wissen wir, dass der Aufwand zur Erfüllung steigender Anforderungen von Kunden und dem Gesetzgeber vorhandene Kapazitäten teils übersteigen. Hier bietet der VSME eine pragmatische Lösung und somit für KMUs zahlreiche Vorteile:
Eine sinnvolle Möglichkeit, die Voluntary SME-Standards (VSME) einzuführen, ist das Förderprogramm Modul 5 desBundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Über das Modul 5 „Transformationskonzept“ können Unternehmen finanzielle Unterstützung erhalten bei der Erarbeitung eines strategischen Fahrplans zur Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Mit den Nachhaltigkeitsaspekten B2 (Treibhausgasemissionen) sowie C3 (Reduktionsziele und Klimatransition) und C4 (Klimarisiken), beinhaltet der Bereich 'Umwelt' konkrete förderfähige Bestandteile eines Transformationskonzepts.
Auf diese Weise können Sie nicht nur Kosten reduzieren, sondern sich auch nachhaltig auf künftige Marktanforderungen (bspw. Nachhaltigkeitsratings wie Ecovadis ) aktiv vorbereiten.
Sie möchten den VSME-Standard in Ihrer Organisation umsetzen oder ziehen die Umsetzung eines Transformationsplans in Erwägung?
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Die steigenden Anforderungen durch die CSRD und die wachsende Bedeutung nachhaltiger Lieferketten machen es für KMUs unerlässlich, aktiv zu werden. Der Voluntary SME-Standard (VSME) bietet eine praxisnahe und flexible Möglichkeit, die wachsenden Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die eigene Marktposition zu stärken.
Indem sie frühzeitig mit der Einführung des VSME beginnen, schaffen KMUs die Grundlage, Transparenz zu gewährleisten, strategische Lücken zu schließen und Vertrauen bei Kunden und Partnern aufzubauen. Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend, sondern einestrategische Notwendigkeit. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern nicht nur ihre Legitimität am Markt, sondern auch ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit.